Es gibt viele Gründe, die einen Hund erbrechen lassen können. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass dies immer geschieht, weil der Körper sich von Fremdkörpern, Toxinen, Parasiten oder anderen Belastungen zu befreien versucht. Ob hinter dem Erbrechen des Hundes nun aber eine schwere Erkrankung, eine Vergiftung oder nur allgemeines Unwohlsein liegt, sollte genauer ermittelt werden.
Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Die Art des Erbrochenen kann Aufschluss darüber geben, um welche Art der körperlichen Funktionsstörung es sich handelt, im Zweifelsfall sollte jedoch auch ein Tierarzt zu Rate gezogen werden – insbesondere dann, wenn es sich um regelmäßiges bzw. chronisches Erbrechen handelt oder der Hund im Rahmen einer anderen Erkrankung bereits behandelt wird.
Natürlich kann es sich dabei aber auch einfach um die natürliche Reinigungsfunktion des Magens handeln, insbesondere dann, wenn der Hund viel Gras gefressen oder Holz gekaut hat – in diesem Fall spricht man von absichtlich herbeigeführtem Erbrechen, was ebenfalls für unsere Vierbeiner vollkommen normal ist. Damit Sie rasch zwischen harmlosem und gefährlichem Erbrochenen unterscheiden können, haben wir für Sie einige Fakten rund um das Thema „Erbrechen beim Hund“ zusammengefasst.
Erbrechen beim Hund – viele mögliche Auslöser
Es gibt eine unglaubliche große Anzahl verschiedenster Gründe, die bei der Ursachenforschung für Erbrechen beim Hund in Frage kommen. Zunächst einmal sollte man den gesundheitlichen Allgemeinzustand des Hundes betrachten und beobachten, denn niemand kennt den eigenen Vierbeiner so gut wie der Besitzer selbst.
Wirkt das Tier müde, abgeschlagen oder wird es sogar sichtbar von Schmerzen geplagt, sollte es unbedingt schnellstmöglich dem Vierbeiner vorgestellt werden – neben einer ernsthaften Erkrankung ist hier auch eine Vergiftung möglich, die rasch behandelt werden sollte.
Auch mehrmaliges Erbrechen oder zusätzliche Symptome wie Durchfall, einen Mangel an Appetit, apathisches Verhalten oder gar Schmerzempfindlichkeit bei Berührung weisen auf ernsthaftere Auslöser für das Erbrechen hin. Auch hier sollte umgehend der Gang zum Tierarzt erfolgen!
Wenn der Hund nur kurzfristig und akut erbricht, kommen folgende Auslöser in Frage:
- Verschluckte Fremdkörper
- Stress, Trauer, Einsamkeit
- Hormonelle Umstellungen nach einer Kastration oder während einer Läufigkeit
- Ein Wechsel des Futters
- Verdorbenes Futter bzw. eine Nahrungsmittelunverträglichkeit
- Zu schnell gefressen
- Nebenwirkung eines Medikamentes
- Vergiftung
- Überanstrengung des Tieres nach besonderer Aktivität
- Hitze/Sonnenstich
- Magen-Darm-Erkrankung (bakteriell oder viral)
- Magendrehung (insbesondere bei großen Rassen gefährlich)
- Erkrankung durch eine Reise bedingt
- Verschiedene Entzündungen im Körper: Dickdarmentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung
Sollte das Tier regelmäßig oder sogar chronisch unter Erbrechen leiden, stehen dagegen folgende Erkrankungen im Raum:
- Wurminfektionen (Würmer, Giardien)
- Diabetes
- Diverse Herzerkrankungen
- Erkrankungen der Niere
- Tumore in diversen Organen
- Entzündung der Magenschleimhaut oder Magengeschwür
- Magenentleerungsstörungen
- Staupe
- Parvovirose
- Leptospirose (Achtung! Ansteckungsgefahr!)
- Leishmaniose
Die Krankheit erkennen: Der Hund erbricht Schaum
Oft lässt sich schon optisch das Erbrechen des Tieres einer Krankheit zuordnen. Je nachdem, wie das Erbrochene aussieht (und auch riecht!), lässt sich relativ einfach eine grobe Einschätzung der Erkrankung vornehmen. Dennoch sollte natürlich insbesondere bei häufigem Erbrechen oder gar einem chronischen Problem mit dem Magen-Darm-Trakt der Tierarzt konsultiert werden, um eine gefährliche oder ansteckende Krankheit des Vierbeiners auszuschließen.
Der Hund erbricht und spuckt weißen Schaum
Ihr Hund würgt und spuckt weißen Schleim bzw. erbricht weißen schleimigen Schaum? Das deutet häufig auf einen verschluckten Fremdkörper hin. Vor allem in Kombination mit Durchfall ist dies ein klares Indiz dafür, dass der Körper des Vierbeiners versucht, etwas loszuwerden. Erbricht Ihr Hund weißen Schleim bzw. Schaum, geht dem oft ein reguläres Erbrechen des Futters voraus – wenn der Fremdkörper dadurch jedoch nicht aus dem Körper entfernt werden kann, folgt nur noch der bekannte weiße Schaum.
Sofern die Nahrungsaufnahme des Tieres bereits einige Stunden her ist, kann auch direkt ein Erbrechen von weißem Schaum passieren. Wenn der Hund im Vorfeld Gras oder Holz gefressen hat, ist dies meist im Erbrochenen vorzufinden – sollte dagegen nur weißer Schleim erbrochen worden sein, sollte man den Hund genauer beobachten.
In diesem Fall besteht das Risiko, dass der Fremdkörper noch immer im Körper steckt und durch einen Tierarzt entfernt werden muss. Beim Erbrechen von weißem Schleim sollte man also unbedingt darauf achten, wie häufig das Tier sich übergeben muss und ob sich Fremdkörper oder Bestandteile von Fremdkörpern im Erbrochenen befinden.
Tipp: Wenn Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt müssen, weil Sie befürchten, dass dieser einen Fremdkörper geschluckt hat, sollten Sie unbedingt auf einen Ultraschall bestehen. Im Rahmen des Röntgens sind Kleinteile aus Holz, Glas oder Kunststoff kaum sichtbar und werden daher schnell übersehen.
Der Hund erbricht gelben Schleim
Der Unterschied zwischen gelbem und weißem Schleim ist nicht immer leicht zu erkennen. Während es sich bei weißem Schleim um einen Mix aus Magenflüssigkeit und Speichel handelt, umfasst gelber Schleim meist auch Galle, die etwas strenger und säuerlicher riecht als weißer Schleim aus dem Magen.
Das Erbrechen von gelbem Schleim weißt auf eine Vergiftung hin, die umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden sollte. In Frage kommen hier neben ausgelegten Giftködern, die für andere Tiere bestimmt waren, auch diverse Dünger, die auf Feldern Verwendung finden, Späne die mit Schädlingsmitteln versetzt wurden oder diverse Pflanzenschutzgifte. Auch Schokolade und andere Lebensmittel kann beim Hund schwere Vergiftungen auslösen, die an gelbem Schleim erkennbar sind.
Alternativ ist bei gelbem Schleim oder gelber Flüssigkeit auch eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür möglich. In diesem Fall befindet sich häufig auch eine kleine Menge Blut im Erbrochenen, das mit bloßem Auge jedoch nicht immer erkennbar ist. Daher sollte das Tier auch in diesem Fall von einem Tierarzt untersucht werden.
Der Hund erbricht Blut
Grundsätzlich ist das Erbrechen von Blut immer als bedenklich einzustufen, da es immer mit einer Verletzung oder Reizung einhergeht. Allerdings sollte hier genauer betrachtet werden, um welche Art Blut es sich handelt, denn auch kleinere Verletzungen, wie sie ständig vorkommen, können für leichte Blutspuren im Erbrochenen des Vierbeiners sorgen.
Während helles Blut im Erbrochenen meist auf eine harmlose Verletzung im oberen Verdauungstrakt hinweist – zum Beispiel eine Verletzung am Zahnfleisch oder im Hals durch einen Fremdkörper (Holz, Leckerli, Knochen…) – deutet dunkles Blut eher auf eine ernstzunehmende Erkrankung oder Verletzung hin. Hier kommen diverse Tumore in Frage, aber auch eine schwere Magenschleimhautentzündung, ein stark ausgeprägtes Magengeschwür oder diverse Erkrankungen der Niere.
Auch hier gilt: Wenn dunkelrotes Blut im Erbrochenen des Tieres zu finden ist, sollte der Hund schnellstmöglich dem Tierarzt vorgestellt werden.
Hund erbricht helles Blut: Mögliche kleinere Verletzungen im oberen Verdauungstrakt oder am Zahnfleisch.
Hund erbricht dunkles Blut: Ernstzunehmende Erkrankung oder Verletzung.
Der Hund erbricht Wasser
Wenn der Hund ausschließlich Wasser erbricht, geht dies meist mit einer vollständigen Nahrungsverweigerung einher – ansonsten würden sich immer kleine Reste von Hundefutter oder zumindest Anzeichen von Magensäure im Erbrochenen befinden. Wasser erbrechen deutet beim Hund vor allem auf eine ausgeprägte Magen-Darm-Infektion hin.
Kurzzeitig ist dies ungefährlich, sollte das Erbrechen (ggf. in Kombination mit Durchfall) jedoch länger anhalten, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um Nierenschäden und Dehydrierung zu vermeiden. Auch der Gang zum Tierarzt ist hier empfehlenswert, wenn die Magen-Darm-Erkrankung nicht von selbst ausheilt.
Der Hund erbricht rötliche Punkte
Wenn der Hund rötliche oder rote Punkte erbricht, ist höchste Vorsicht geboten. Vergiftungen durch verschiedene Gifte und Medikamente sorgen für punktartige Blutungserscheinungen an den inneren Schleimhäuten, die anschließend über das Erbrochene auch nach außen getragen werden.
Folglich finden sich im Erbrochenen vergifteter Tiere oft kleine, rote Punkte, die optisch wie kleine Sprenkel wirken. Da in diesem Fall oft akute Lebensgefahr besteht, sollte der Hund sofort dem Tierarzt vorgestellt werden!
Der Hund erbricht sein Futter
Wenn der Vierbeiner umgehend nach der Nahrungsaufnahme sein Hundefutter wieder erbricht, kann dies auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie hinweisen. In diesem Fall versucht der Körper die aufgenommenen Bestandteile so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Selbiges gilt auch für generell unverträgliche Lebensmittel oder Pflanzen, die vom Hund gefressen wurden – auch hier reinigt der Körper sich häufig selbstständig und sorgt für ein rasches Erbrechen. Außerdem möglich ist hier eine Reizung des Magens oder der Beginn einer Magen-Darm-Erkrankung, was ebenfalls zu einem raschen Übergeben des Tieres führen kann.
Bei einer gerade erfolgenden Futterumstellung kann ein zu schnelles schlingen des neuen Futters oder eine andere Konsistenz (von Trocken- auf Nassfutter und umgekehrt) auch die Ursache für das erbrechen sein. In diesem Fall muss es sich nicht um eine Unverträglichkeit oder Allergie handeln. Eine langsame Umstellung kann hier schon abhilfe schaffen.
Der Hund erbricht Gras/Holz
Ihr Hund frisst Gras und erbricht weißen Schleim? Wenn der Hund Gras oder Holz erbricht, ist dies vollkommen normal. Viele Vierbeiner fressen sogar absichtlich verschiedene Gräser oder Hölzer, um den Magen zu reinigen. Auch kleine Blutungen können dabei vorkommen, wenn während des Schluckens kleine Kratzer im Mund oder Rachen entstanden sind – hier herrscht kein Grund zur Sorge.
Lediglich bei besonders häufigem Fressen von Gras oder Hölzern und damit einhergehendem Erbrechen könnte dies auf eine Erkrankung des Magens hindeuten, die tierärztlich abgeklärt werden sollte.
Der Hund erbricht während der Autofahrt/Zugfahrt/im Flugzeug
Auch hier besteht kein Anlass zur Sorge. Wenn dies regelmäßig oder gar bei jeder Autofahrt vorkommt, gehört der Hund einfach zu der Art Vierbeiner, die Autofahren nicht besonders gut verträgt.
Auch bei der Verwendung von anderen Transportmitteln wie Zug, Flugzeug oder Fähre kann die Reisekrankheit auftreten. Als Auslöser sind Stress und eine Stimulation des Innenohrs bekannt, oft gehen die Symptome auch mit Ängstlichkeit, Unruhe oder nervösem Speicheln einher.
Es gibt jedoch verschiedene Medikamente, die vor einer Reise eingenommen werden können, um den Würgereiz des Tieres zu minimieren.
Übelkeit im Körper des Hundes – Der Ablauf in drei Phasen
Nicht nur die Auslöser für Übelkeit und Erbrechen sind wichtig, auch die genauen Abläufe zu kennen ist wichtig, um die Ursachen erkennen zu können und das Tier optimal zu behandeln. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Übergeben des Hundes immer drei Phasen durchläuft.
Die Übelkeit
Das Erbrechen von Hunden beginnt immer mit der Übelkeit – wie auch beim Menschen. Allerdings ist es deutlich schwerer festzustellen, da nicht jeder Hund Symptome von Übelkeit zeigt. Viele Tiere werden etwas apathisch, hecheln vermehrt, neigen dazu übermäßig viel zu Schmatzen oder zu Gähnen, auch deutlich mehr Speichelfluss kann ein Anzeichen für Übelkeit sein.
Nicht immer führt Übelkeit auch zum Erbrechen: Wenn der basische Speichel es schafft, die saure Magensäure zu neutralisieren, kann oft dies allein schon Abhilfe schaffen.
Viele Hunde neigen auch mit bestehender Übelkeit zum Grasfressen. Bei einem durchschnittlichen, erwachsenen und gesunden Hund ist dies absolut keine Besonderheit, sollte es allerdings regelmäßig oder gar täglich zum Grasfressen kommen, deutet dies auf eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes hin, die von einem Tierarzt genauer untersucht werden sollte – insbesondere, wenn das Symptom immer am Morgen auf leeren Magen auftritt, der in diesem Fall beim Tier Übelkeit zu verursachen scheint.
Anzeichen von Übelkeit:
- apathisches Verhalten
- vermehrtes hecheln
- übermäßiges Schmatzen und Gähnen
Der Hund würgt Schleim
Im Anschluss an die Übelkeit erfolgt das Würgen – egal ob Fremdkörper aus dem Körper entfernt werden sollen, Gras den Würgereiz angeregt hat oder Flüssigkeiten wie Blut oder Schleim das Erbrechen verursachen.
Beim Würgen ziehen sich Bauchmuskulatur und Zwerchfell des Hundes zusammen, während die Maulhöhle des Tieres verschlossen bleibt. Der so entstehende Unterdruck in der Brusthöhle verschiebt den Mageninhalt in die Speiseröhre, von wo aus er dann durch das Maul des Tieres erbrochen wird.
Das Erbrechen
Nachdem das Futter die Speiseröhre verlassen hat, öffnet der Hund sein Maul und lässt Schleim, Futterreste oder Fremdkörper aus dem Hals herausfallen. Der Kehlkopf ist während des gesamten Vorgangs fest verschlossen, da sonst das Risiko bestehen würde, dass das Tier das Erbrochene einatmet.
Übelkeit im Körper – Was das Erbrechen auslöst
Viele Menschen denken, dass der Brechreiz der Tiere im Magen ausgelöst wird – dies ist jedoch ein Irrtum. Vielmehr findet der Vorgang des Erbrechens zunächst im Hirn statt, genauer gesagt im dafür vorgesehenen Brechzentrum.
Sobald eine Stimulation durch Reize im Körper dieses Zentrum anregt, entwickelt der Hund einen automatisierten Würgereflex. Es arbeiten also komplexe Strukturen im Inneren des Tieres zusammen, um diese wichtige Schutzfunktion des Körpers am Laufen zu halten. Die Reize können jedoch unterschiedlichster Ursprünge sein und sollten daher etwas genauer betrachtet werden.
Reize der inneren Organe
Zunächst einmal stehen Reize der inneren Organe im Raum, wenn es zum Erbrechen beim Hund kommt. Im Grunde verfügt jedes Organ über die entsprechenden Rezeptoren, besonders aber die Organe in der Bauchhöhle des Tieres sind dazu im Stande, das Brechzentrum zu stimulieren.
Daher können sich alle Erkrankungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes, aber auch solche in der Niere, Prostata, Blase, Leber, Milz und anderen Organen durch Erbrechen zeigen. Auch mechanische Reize, ausgelöst durch Fremdkörper, werden über diese Rezeptoren an das Hirn weitergegeben, wodurch wiederrum der Brechreiz entsteht.
Selbiges gilt auch für Reize im Rachen – auch hier verfügt das Tier über die notwendigen Rezeptoren, um Fremdkörper, aber auch Verletzungen, Schwellungen oder Entzündungen ans Hirn weiterzugeben und so einen Brechreiz auszulösen.
Störung im Gleichgewichtszentrum
Eine weitere Möglichkeit als Ursache des Erbrechens ist eine Störung im Gleichgewichtszentrum. Dieses sitzt primär im Kleinhirn und Innenohr und eine Beanspruchung oder Belastung dieser Regionen führt rasch zu Übelkeit.
Das beste Beispiel ist hier die bekannte Reisekrankheit: Bei jeder Fahrt mit Auto, Zug oder anderen Transportmitteln lösen die Rezeptoren im Innenohr ein Unwohlsein, Übelkeit und somit auch Erbrechen aus. Außerdem möglich sind hier Entzündungen oder Erkrankungen des Innenohrs, die das Brechzentrum ebenfalls stimulieren können.
Vergiftungen
Zu guter Letzt sollten an dieser Stelle auch Vergiftungen erwähnt werden. Obwohl viele Menschen glauben, dass die vom Tier gefressenen Gifte (zum Beispiel Rattenköder mit Gift, Medikamente oder auch Schokolade) die Übelkeit direkt im Magen-Darm-Trakt auslösen, sorgen die Giftstoffe stattdessen vor allem im Hirn für ein Gefühl der Übelkeit.
Selbiges gilt natürlich auch für körpereigene Gifte, wie sie zum Beispiel bei akutem Nierenversagen oder einer chronischen Nebennierenunterfunktion in den Kreislauf das Tieres gelangen können.
Die Diagnose beim Erbrechen des Hundes
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, um das von Erbrechen geplagte Tier zu untersuchen und den Ursprung der Krankheit zu ermitteln. Grundsätzlich gilt jedoch: Je schwerer das Erbrechen (und eventuelle Begleitsymptome), desto gründlicher sollte auch die Untersuchung stattfinden.
Dabei sollte der Tierarzt nicht nur die Symptome selbst betrachten, sondern auch den allgemeinen Zustand des Tieres und die Blutwerte im Auge behalten. Die vielzähligen Möglichkeiten zur Diagnose einer Erkrankung bei häufigem Erbrechen umfassen unter anderem:
Kotuntersuchung
Im Kot lässt sich rasch ein Parasitenbefall feststellen, ebenso wie eine Überbelastung mit Viren und Bakterien. Auch Blut kann im Kot festgestellt werden, was auf eine Magen-Darm-Erkrankung oder andere geschädigte Organe hinweisen kann.
Blutuntersuchung
Im Rahmen eines Blutbildes untersucht der Tierarzt die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen, was einen Rückschluss auf den Allgemeinzustand des Tieres zulässt. Zusätzlich kann der Tierarzt so ermitteln, ob Organe wie die Niere ihren Aufgaben nachkommen, die Gefäße des Tieres in Ordnung sind und welche Giftstoffe sich im Körper befinden.
Röntgen
Wenn der Tierarzt bei einer Untersuchung wegen Erbrechens zum Röntgen greift, dient dies meist der Feststellung, ob das Tier zusätzlich von einem Darmverschluss betroffen ist. Aber auch Flüssigkeiten im Bauchraum oder Gas-Ansammlungen in den Organen können auf diese Weise festgestellt werden. Auch Fremdkörper können über das Röntgengerät sichtbar gemacht werden.
Ultraschall-Untersuchung
Über eine Untersuchung mit Ultraschallgerät lassen sich verschiedene Entzündungen in den Organen feststellen, aber auch Tumore und Krebserkrankungen werden auf diese Weise erkannt. Außerdem dient der Ultraschall auch dem Auffinden von eventuellen Fremdkörpern.
Untersuchung via Endoskopie
Bei einem Endoskop handelt es sich um eine kleine Kamera mit Spiegel, die in Speiseröhre und Magen des Tieres eingeführt wird, um dort Tumore, Entzündungen, Geschwüre oder Fremdkörper erkennen zu können. Diese Untersuchung wird ausschließlich unter Narkose durchgeführt und ist meist die letzte genutzte Möglichkeit, wenn andere Untersuchungsmethoden keine Ergebnisse vorbrachten.
Übelkeit und Erbrechen beim Hund behandeln
Je nach Schweregrad der Übelkeit und des Erbrechens ist nicht unbedingt ein Gang zum Tierarzt oder die Gabe von Medikamenten nötig, um dem Tier wieder zu bester Gesundheit zu verhelfen. Insbesondere wenn es sich um ein einmaliges, ungefährliches Erbrechen handelt, lassen sich mit einer konservativen Behandlung meist schon sehr gute Ergebnisse erzielen.
Sollte es allerdings zu einer Dehydrierung kommen, der Vierbeiner regelmäßig Erbrechen oder größere Mengen Blut oder Galle im Erbrochenen vorzufinden sein, ist der Gang zum Tierarzt unabkömmlich.
Wer Erbrechen beim Hund selbst behandeln will, sollte zur bewährten konservativen Methode greifen. Bei dieser wird dem Hund für mindestens 12-24 Stunden jegliche Nahrung entzogen. Selbst wenn der Hund hungrig ist, sorgt die Aufnahme von Hundefutter in vielen Fällen für eine automatische neue Reizung der Organe, was den Krankheitsverlauf verschlimmern kann. Durch einen Entzug der Nahrung kann sich der Magen-Darm-Trakt dagegen beruhigen.
Wichtig: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte dennoch stets zur Verfügung stehen, um eine Dehydrierung zu vermeiden – auch wenn Wasser ebenfalls Brechreiz beim Hund auslösen kann! Wenn der Magen des Hundes sich wieder beruhigt hat, kann einige Tage Schonkost gefüttert werden, um nicht für eine neue Reizung zu sorgen.
Natürlich lassen sich nur leichte Erkrankungen mit der konservativen Methode behandeln. Bei festsitzenden Fremdkörpern, Entzündungen, Tumoren oder anderen Erkrankungen ist der Gang zum Tierarzt unerlässlich. Hier ist es wichtig, genau zu untersuchen, welche Ursache das Erbrechen auslöst – nur so kann das Tier optimal behandelt werden.
Zur symptomatischen Behandlung gehören verschiedene Medikamente, die den Brechreiz unterdrücken, indem sie die entsprechenden Rezeptoren im Hirn blockieren. Allerdings empfiehlt sich dies nur, wenn eine gefährliche Ursache für das Erbrechen ausgeschlossen werden kann!