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Was ist Leptospirose bei Hunden?

Leptospirose beim Hund

Die Leptospirose, auch Stuttgarter Hundeseuche genannt, ist eine bakteriell verursachte Infektionskrankheit. Sie kann schlimmstenfalls tödlich enden. In diesem Text erfahren Sie Näheres über Symptome und Therapie dieser ernstzunehmenden Multiorganerkrankung. Außerdem verraten wir, wie Sie Ihren Liebling davor schützen und zu einem langen, gesunden Hundeleben beitragen können.

Vielleicht schlabbert Ihr Vierbeiner gern Wasser aus Pfützen. Oder er genießt es, sich im Teich bei sommerlicher Hitze abzukühlen. Möglicherweise leben Sie ländlich, sodass auch Igel und Füchse Ihre Wege kreuzen. Dann ist im Sommer und im frühen Herbst Vorsicht geboten: Ihre Fellnase könnte sich mit Leptospiren – fadenähnlichen Bakterien – infizieren.

Die Stuttgarter Hundeseuche ist eine Erkrankung, die weltweit vorkommt. Es gibt mehr als 250 Varianten. Zehn davon können Vierbeinern gefährlich werden. Die Erreger befallen weitere Tierarten wie Pferde, Schweine und Rinder. Die Übertragung erfolgt in der Regel über den Urin infizierter Wildtiere wie Füchse und Wildschweine sowie Igel, Ratten und Mäuse. Sie dienen Leptospiren als Reservoirwirte. Auch eine Übertragung vom Hund auf den Menschen ist möglich.

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Wie verbreitet sich Leptospirose? 

Nicht immer zeigen infizierte Fellnasen Krankheitssymptome. Aber sie scheiden den Erreger dennoch mit dem Urin aus. Wenn Ihr Gefährte damit bei einem Spaziergang in Kontakt kommt, besteht die Gefahr, dass er sich ansteckt. 

In einem feuchtwarmen Klima können die Bakterien bis zu einem halben Jahr überleben. Sie finden sich in stehenden Gewässern wie Teichen, Tümpeln, Seen und Pfützen. Sie werden aber auch durch Speichel, Sperma, die Nachgeburt, Milch und Fruchtwasser übertragen.

Die Bakterien gelangen über Schleimhäute und winzige Hautwunden in den Körper Ihres Hundes. Anschließend finden sie ihren Weg in den Blutstrom. Dort vermehren und verteilen sie sich im gesamten Körper, wo sie vor allem die Nieren und die Leber befallen. Aber auch die Milz, das zentrale Nervensystem, die Augen und der Atmungstrakt können betroffen sein. 

Die Vermehrung der Bakterien und die Schädigung der Zellen führt zu den Symptomen der Stuttgarter Hundeseuche

Die Erkrankung betrifft zwar Hunde aller Altersgruppen. Schwere Verläufe treten jedoch vor allem bei sehr jungen Hunden und bei Hunden ohne Schutzimpfung auf.

Leptospirose beim Hund

Leptospirose Symptome Hund: Wie Sie die Krankheit erkennen

Nicht bei jeder Infektion mit Leptospiren kommt es zu Symptomen. Ob diese sich zeigen und wie stark sie ausfallen, hängt von der Bakterienvariante und dem Immunstatus Ihres Lieblings ab. Sowohl akute als auch chronische Verläufe können vorkommen.

Aber wie können Sie diese Erkrankung bei Ihrer Fellnase erkennen? Die ersten Anzeichen sind unspezifisch: Erkrankte Vierbeiner wirken oft matt und haben Fieber. Sie stellen das Fressen ein. Neben Appetitverlust gehören Erbrechen und Durchfall beim Hund zu den ersten Hinweisen.

Da diese Symptome bei anderen Erkrankungen ebenfalls auftreten, ist es nicht einfach, die Stuttgarter Hundeseuche in einem frühen Stadium zu identifizieren

Im Verlauf der Erkrankung stellen sich weitere Symptome ein:

  • Ihr Vierbeiner leidet unter Muskelschmerzen oder Muskelsteifheit. Er zeigt keine Freude mehr an Bewegungen. 
  • Ihre Fellnase trinkt viel und setzt verstärkt Harn ab.
  • Der Urin ist blutig. (Achtung: Das Symptom passt auch zu einer Blasenentzündung beim Hund.)
  • Die Schleimhäute an den Lefzen und Augen sind blass oder gelb verfärbt.
  • Ihr Liebling hustet oder hat Schwierigkeiten beim Atmen.
  • Ihnen fallen Blutungen in der Haut oder in den Schleimhäuten auf.

Es kann zu akutem oder chronischem Nierenversagen kommen. Auch schwere Lungenblutungen und Gerinnungsstörungen sind mögliche Risiken. Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung tödlich. Deswegen ist es wichtig, dass Sie einen Tierarzt aufsuchen, wenn Sie Krankheitssymptome bei Ihrem Vierbeiner entdecken

Gerade nach dem Baden in stehenden Gewässern und nach dem Kontakt mit Wildtieren sollten Sie Ihr vierbeiniges Familienmitglied aufmerksam beobachten.

Wie sieht die Therapie bei Leptospirose beim Hund aus?

Ihr Vierbeiner braucht sofort einen Tierarzt. Am besten bringen Sie ihn in eine Tierklinik, wo er bei Bedarf stationär aufgenommen werden kann. Schildern Sie das Allgemeinbefinden Ihres Lieblings. Teilen Sie Ihrem Tierarzt Ihre Beobachtungen so genau wie möglich mit. 

Er wird Ihre Fellnase vermutlich zunächst eingehend untersuchen. Leptospiren lassen sich im Urin, Blut und im Gewebe nachweisen. Durch zusätzliche Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen kann der Tierarzt das Ausmaß der Organschäden beurteilen. Er kann Ihnen auch Schmerzmittel für den Hund mitgeben.

Zur Behandlung der Infektionskrankheit setzt Ihr Tierarzt in erster Linie Antibiotika in zwei Phasen ein:

  • In der ersten Behandlungsphase erhält Ihre Fellnase über 14 Tage ein Antibiotikum, Ampicillin oder Amoxicillin. Das stoppt die Vermehrung der Bakterien im Körper Ihres Vierbeiners und die Ausscheidung der Bakterien. Die Organe Ihres Vierbeiners werden nicht weiter geschädigt. Außerdem kann ihr Gefährte niemanden mehr anstecken.
  • Danach erhält Ihr Liebling in der zweiten Behandlungsphase für weitere 14 Tage mit Doxycyclin ein anderes Antibiotikum. Danach sollte der Erreger aus den Organen verschwunden sein.

Zusätzlich konzentriert sich Ihr Tierarzt darauf, die entstandenen Schäden zu behandeln. Falls die Nieren Ihres Hundes versagen oder eine Leberentzündung vorliegt, muss Ihr Gefährte vermutlich stationär aufgenommen werden. Eventuell braucht er Infusionen, eine Dialyse oder Sauerstoffzufuhr.

Was ebenfalls wichtig ist: eine hochwertige, leicht verdauliche Nahrung. Die Hundefeuchtnahrung von Anifit beinhaltet ausschließlich Zutaten in Lebensmittelqualität. Falls Ihr Liebling Organschäden davongetragen hat, hilft artgerechte Nahrung dabei, den Organismus so wenig wie möglich zu belasten.

Das Futter ist in vielen verschiedenen Sorten erhältlich. Besonders positiv fällt uns der hohe Fleischanteil von bis zu 99 Prozent auf. Daran erkennen Sie, dass hier wirklich auf artgerechte Ernährung geachtet wird. Denn unsere Fellnasen sind Omni-Karnivoren. Als solche brauchen sie vor allem Fleisch.

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Ist Leptospirose beim Hund heilbar?

Wenn Sie die Krankheit frühzeitig erkennen und Ihr Liebling medizinisch versorgt wird, liegt die Chance bei 50 Prozent, dass er sich wieder vollständig erholt. Allerdings können chronische Nieren- oder Leberschäden zurückbleiben

Ihr Liebling ist gegen diese Krankheit auch nach einer durchgestandenen Infektion und erfolgreicher Therapie übrigens nur kurzfristig immun: Nach etwa einem halben Jahr endet der Schutz. Danach kann er wieder erkranken.

Darum ist Vorsorge wichtig.

Leptospirose Impfung Hund: So schützen Sie Ihren Vierbeiner vor schweren Verläufen

Eine Impfung kann Ihren Liebling vor dieser schweren Erkrankung bewahren. Der Impfschutz bezieht sich auf die in Deutschland besonders oft vorkommenden Leptospiren-Varianten. Dadurch nimmt die Erkrankung einen milderen Verlauf. Auch die Ausscheidung der Erreger reduziert sich. 

Lassen Sie Ihren Welpen im Alter von acht und 12 Wochen sowie im Alter von 15 Monaten gegen die Stuttgarter Hundeseuche impfen.

Falls Ihr Schatz bereits älter ist, braucht er zwei Impfungen im Abstand von ungefähr drei bis vier Wochen. Nach dieser Grundimmunisierung reicht eine Auffrischung pro Jahr. Dieses Intervall ist wichtig für einen lückenlosen Impfschutz. Falls Sie ein Jahr überspringen, benötigt Ihr Vierbeiner eine erneute Grundimmunisierung. 

Am besten notieren Sie in Ihren Kalender „Leptospirose Hund Impfung“, damit Sie diesen wichtigen Termin nicht vergessen. Sie gehört laut den Leitlinien der ständigen Impfkommission Veterinär zu den Pflicht-Impfungen für Hunde. 

Leptospirose Hunde

Fazit

Die Stuttgarter Hundeseuche ist eine ernstzunehmende Krankheit. Der beste Schutz vor schweren Verläufen ist eine Impfung. Jeder Kontakt mit stehenden Gewässern und Wildtieren birgt eine gewisse Gefahr. Wildschweine und Füchse sind Reservoirwirte für unterschiedliche Bakterien. 

Wenn Sie Krankheiten wie Leptospirose und Anaplasmose beim Hund verhindern möchten, halten Sie Ihren Liebling von stehenden Gewässern und Wildtieren fern. 

Falls Ihr Liebling Verhaltensänderungen zeigt oder sich Krankheitssymptome einstellen, zögern Sie nicht: Gehen Sie zum Tierarzt! Es spielt keine Rolle, ob Ihr Hund Verstopfung hat oder unter blutigem Durchfall, IBD, Cushing Syndrom oder Stuttgarter Hundeseuche leidet: Er braucht medizinische Hilfe, um möglichst schnell wieder auf die Pfötchen zu kommen.

Über die Autorin
Sarah Strahberger ist Hundetrainerin und zertifizierte Ernährungsberaterin für Hunde.

Seit 2015 schreibt Sarah als Fachjournalistin für Hundefutter Tests hochwertige Artikel und nimmt gemeinsam mit ihrer Mischlingshündin Luna verschiedene Hundefutter Sorten unter die Lupe.

Ihre Mission ist es, über die verschiedenen Hundefutter Deklarationen aufzuklären. Sie möchte Hundebesitzer informieren und sensibilisieren, die Deklaration von Hundefutter aufmerksam zu lesen.
Animal Kingdom Corporation nimmt am Amazon Partnerprogramm teil. Auf den Seiten von Hundefutter Tests werden durch Amazon Werbeanzeigen und Links zur Seite von Amazon eingebunden, hierfür erhält die Betreiberfirma ein Entgelt genannt Werbekostenerstattung.
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