Milben beim Hund sind sogenannte Ektoparasiten, die auf der Haut der Hunde, im äußeren Gehörgang und in der Nasenhöhle leben. Obwohl die Spinnentiere nicht wie Zecken Krankheiten übertragen können, sind sie für den Hund ausgesprochen unangenehm.
Die Milben verursachen Juckreiz und Hauterkrankungen, die das Tier im Alltag massiv stören. Auch allergische Reaktionen sind keine Seltenheit. Eine Bekämpfung der Milben beim Hund ist oft schwierig und langwierig.
Wie aber können Sie einen Befall mit Milben verhindern? Wie erkennen Sie einen Befall mit Milben beim Hund? Und wie können Sie die Parasiten wirkungsvoll bekämpfen?
Milben Symptome beim Hund
Am häufigsten treten durch Milben beim Hund folgende Symptome auf:
- Hautveränderungen
- Rötungen und Schwellungen
- Juckreiz
- Haarausfall
- kahle Stellen
- schwarze Flecken
- Schiefstelle des Kopfes
Bisse von Milben verursachen durch die Reizung der Haut Rötungen und Schwellungen. Die Haut ist mit Papeln überzogen, die starken Juckreiz auslösen. Der Hund kratzt sich immer wieder an den betroffenen Stellen und reibt sich an verschiedenen Gegenständen. Durch das Kratzen brechen die Haare ab. Das Fell sieht dadurch stumpf und glanzlos aus. Vor allem im Bereich des Rückens bildet die Haut verstärkt Schuppen, die den Juckreiz noch verstärken.
Gleichzeitig verdickt die Haut dadurch und verhornt stärker. Mit der Zeit lagert sich in die oberste Hautschicht verstärkt Pigment ein, sodass schwarze Flecken auf der Haut des Hundes zu erkennen sind.
Entstehung von Hefepilzen und Bakterien
Da die Talgdrüsen vermehrt Hautfett produzieren, wirkt die Haut fettig und schmierig. Auch der Ohrrand ist in den meisten Fällen betroffen und wirkt schuppig, rau und verdickt. Siedeln sich auf der geschädigten Haut Hefepilze und Bakterien an, entstehen eitrige Entzündungen, die gesondert zur Milbenerkrankung behandelt werden müssen.
Ist der äußere Gehörgang von Ohrmilben besiedelt, sind in den Ohren schwarz braune, schmierige Krusten zu erkennen. Der Hund schüttelt ständig die Ohren und versucht sich darin zu kratzen. Bei einem starken Befall kann der Hörsinn beeinträchtigt sein.
Werden die Entzündungen des Gehörgangs und der Milbenbefall nicht behandelt, breitet sich die Entzündung auf das Mittelohr und das Innenohr aus. Der Hund hält den Kopf schief, der Gleichgewichtssinn ist gestört und kommt zu einem unregelmäßigen Gang.
Welche Milben befallen Hunde?
1. Haarbalgmilben - Demodex canis
Demodex-Milben sind normale Bewohner der Haut von Hunden. Sie leben in den Haarfollikeln und ernähren sich von Gewebeflüssigkeit und abgestorbenen Zellen. Übertragen werden die Haarbalgmilben von der Mutterhündin während des Säugens auf die Welpen.
Damit die Hunde keine allergische Reaktion auf die Milben und ihre Stoffwechselprodukte zeigen, lagern sie ihren Kot in Zellen ein. Durch Stress oder eine Schwächung des Immunsystems kann eine starke Vermehrung der Milben begünstigt werden.
Auf die hohe Milbenanzahl reagieren die Hunde mit störenden Hautentzündungen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Demodikose zu erkranken, wird vererbt. Hunde mit klinischer Demodikose sollten deshalb nicht für die Zucht eingesetzt werden.
2. Grabmilben - Sarcoptes scabei canis
Die Räudemilben kommen vor allem bei Füchsen und Hunden vor. Sie werden direkt durch Kontakt übertragen oder indirekt durch verunreinigte Gegenstände. Die weiblichen Milben graben Röhren in die Keratinschicht der Haut. In diesen Vertiefungen werden dann Kot und Eier abgelegt.
Während des Grabens ernährt sich die Milbe von der Flüssigkeit im Gewebe und abgestorbenen Zellen. Durch diese Aktivitäten der Milben wird auf der Haut des Hundes Juckreiz und eine allergische Reaktion ausgelöst.
Rötungen treten dabei vor allem in Bereich von Ellbogens und Bauches auf. Die Hunde kratzen sich die betroffenen Stellen wund, die Haare brechen ab. Meist geht dies mit einer Verdickung der Haut und starker Schuppenbildung einher. Im späteren Stadium des Milbenbefalls fallen die Haare an den wunden Stellen vollständig aus.
3. Ohrmilben - Otodectes Cynotis
Ohrmilben werden durch Kontakt übertragen. Sie besiedeln die Haut in der Umgebung der Ohren und den äußeren Gehörgang. Dort ernähren sie sich von Ohrschmalz, Gewebeflüssigkeit und abgestorbenen Hautzellen.
Besonders empfänglich für eine Infektion mit Ohrmilben sind Welpen und Hunde mit einem geschwächten Immunsystem. Der äußere Gehörgang ist entzündet und mit schwarz-braunen, klebrigen bis bröckeligen Massen angefüllt.
Da die Milben starken Juckreiz auslösen, schüttelt der Hund ständig den Kopf. Durch Kratzen mit den Krallen verletzt der Hund die Haut. In diesen Wunden können sich leicht Bakterien ansiedeln, die eine eitrige Entzündung des äußeren Gehörgangs begünstigen.
4. Herbstgrasmilben - Trombicula autumnalis
Die rot-orangen Parasiten sind nur wenige Millimeter groß und mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Sie lauern im Sommer und im Herbst im Gras und befallen vorbeilaufende Hunde.
Anders als die erwachsenen Milben, die sich von Pflanzenteilen ernähren, nehmen die Larven der Herbstgrasmilben Gewebeflüssigkeit des Hundes auf. Sie ritzen die oberste Hautschicht an und saugen eine Woche lang an der Haut. Dabei bevorzugen sie besonders dünne, wenig behaarte Hautstellen.
Die Milben bewohnen die Haut zwischen den Zehen, am Bauch und am Kopf. Durch die Milbenbisse wird eine allergische Reaktion auf der Haut des Hundes ausgelöst, sodass sichtbare Rötungen und Entzündungen entstehen. Starker Juckreiz tritt auf und irritiert den Hund.
Auch nach der Beseitigung der Herbstgrasmilben bleiben die Hautveränderungen über einen längeren Zeitraum bestehen, sodass hier eine eigenständige Behandlung sinnvoll ist.
5. Pelzmilben - Cheyletiella
Die Raubmilben befallen Hunde, Katzen und Kaninchen. Sie werden durch einen direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder über verschmutzte Gegenstände übertragen. Erwachsene, weibliche Raubmilben können auch längere Zeit ohne Wirt in der Umgebung überleben.
Die Pelzmilben leben auf der Oberfläche der Haut und ernähren sich von Lymphflüssigkeit und abgestorbenen Hautzellen. Sie laufen zwischen den Haaren und verursachen Irritationen und Juckreiz. Die Haut weist eine deutliche Verdickung auf und ist mit störenden Schuppen bedeckt, die den Juckreiz verstärken.
6. Futtermilben - Dermatophagoides
Futtermilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere, die sehr widerstandsfähig sind. Dadurch können sie gut in der Umwelt überleben. Die Milben können nur durch Erhitzen über 60 Grad Celsius oder tagelanges Einfrieren abgetötet werden, was die Behandlung sehr schwierig gestaltet.
In das Futter gelangen die Futtermilben durch kontaminierte Rohstoffe oder während des Verarbeitungsprozesses. Da die Milben auch im Hausstaub leben, ist eine Kontamination von Trockenfutter bei langer Lagerung möglich.
Ist Futter mit den Milben verunreinigt, können Sie am Boden des Sackes einen braunen Milbenstaub sehen. Das kontaminierte Futter verströmt einen minzähnlichen Geruch.
Frisst ein Hund das verunreinigte Futter, treten, ausgelöst durch den Kot der Milben, allergische Reaktionen auf. Die Haut an den Lefzen, in der Umgebung von Nase und Augen und am Bauch ist bei einem Befall mit Futtermilben gerötet und entzündet. Der Hund wird von einem konstanten Juckreiz irritiert, der zum Benagen und Aufkratzen der Hautstellen führt. An den betroffenen Stellen brechen meist auch die Haare ab.
Das Haarkleid ist glanzlos und schütter. Teilweise fallen die Haare an einigen Stellen vollständig aus. Oft ist auch der Darmtrakt von den Grabmilben betroffen. Hier lösen die Milben leichte Durchfälle aus und bringen die natürliche Darmflora aus dem Gleichgewicht.
Nasenmilben - Pneumonyssoides caninum
Die Milben, die in Europa vor allem in Skandinavien verbreitet sind, leben in den Nebenhöhlen und Nasengängen. Meistens treten außer einem leichten Nasenausfluss keine Krankheitserscheinungen auf. Ein starker Befall kann allerdings eine eitrige Nasenentzündung auslösen.Wie gefährlich sind Milben für den Hund?Einige Milben leben beim Hund ständig auf der Haut, ohne Krankheitserscheinungen zu verursachen. Dazu gehören Demodex-Milben und Staubmilben. Solange hier ein natürliches Gleichgewicht erhalten bleibt, werden diese Milben nicht zu einem Problem. Erst bei einer starken Vermehrung der Haarbalgmilben sind diese für den Hund auch schädlich und lösen Hautreizungen aus.
Futtermittelmilben lösen Allergien mit Juckreiz und Durchfall aus. Chronische Durchfälle entziehen dem Hund wichtige Nährstoffe und die benötigte Flüssigkeit. Er magert ab und ist nur mehr eingeschränkt leistungsfähig. Dadurch wird das Tier auch für andere Erkrankungen anfälliger.
Meist geht ein Befall von Futtermittelmilben auch mit einer chronischen Entzündung des Darms einher, wodurch sich die Darmschleimhaut verdickt. Das Risiko, an einem Darmtumor zu erkranken, ist deutlich erhöht.
Raubmilben und Grabmilben schädigen die Haut und ermöglichen es schädlichen Bakterien, sich auf der Hautoberfläche anzusiedeln. Eitrige Hautentzündungen breiten sich über die gesamte Hautoberfläche aus und führen zu teilweise schweren Sekundärinfektionen, die zusätzlich zu den Milben selbst behandelt werden müssen.
Herbstgrasmilben verursachen unangenehmen Juckreiz und allergische Hautentzündungen. Der Hund verletzt sich durch Kratzen oder benagt seine Extremitäten bis zur Selbstverstümmelung.
Sind Milben für Hunde ansteckend?
Milben werden durch direkten Kontakt mit anderen infizierten Hunden übertragen. Haarbalgmilben können auch direkt beim Saugen auf die Welpen übertragen werden. Räudemilben bei Hunden sind in den meisten Fällen besonders ansteckend. Bei Hunden mit einem geschwächten Immunsystem lösen sie schwere Erkrankungen und einen vollständigen Haarverlust aus.
Sind Milben auch für Menschen ansteckend?
Herbstgrasmilben, Raubmilben und Haarbalgmilben können auch auf den Menschen übertragen werden. Dies geschieht vor allem durch engen Kontakt mit einem infizierten Tier. Herbstgrasmilben können Menschen auch direkt beim Gehen durch Wiesen befallen.
Wie erkenne ich, welche Art von Milbe meinen Hund befallen hat?
Abgesehen von den typischen Hautveränderungen, die bei einer tierärztlichen Untersuchung meist rasch erkannt werden, können die Milben auch mit einem Hautgeschabsel nachgewiesen werden.
Raubmilben sind mit freiem Auge sichtbar. Sie wirken wie bewegliche Hautschuppen. Der Nachweis ist mit einem oberflächlichen Hautgeschabsel oder Klebeband möglich, das im Anschluss durch den Tierarzt kontrolliert wird.
Für den Nachweis der Haarbalgmilben muss ein tieferes Hautgeschabsel angefertigt werden, da diese tief im inneren der Haut an den Haarwurzeln sitzen.
Herbstgrasmilben beim Hund sind als kleine rötliche Punkte zwischen den Zehen und in der Umgebung der Lefzen sichtbar. Der starke Juckreiz tritt typischerweise während des Sommers und im Herbst auf.
Bei Ohrmilben scheinen die Ohren der Hunde ständig schmutzig zu sein. Im Gehörgang und auf der Innenseite der Ohrmuschel befinden sich braune, bröckelige Beläge. Durch eine mikroskopische Untersuchung können die Ohrmilben von einer Infektion mit Hefepilzen (Malassezien) unterschieden werden.
Manchmal sind die Milben, die im Gehörgang laufen, mit freiem Auge zu erkennen – allerdings meist nur bei einem sehr schweren Milbenbefall.
Milben beim Hund behandeln
Ist ein Befall mit Milben beim Hund diagnostiziert worden, wird dieser mit Bädern, Sprays, Puder oder Spot-on Präparaten behandelt. Eventuell ist es notwendig, dass der Tierarzt bei starkem Juckreiz Kortison in einer Injektion verabreicht.
Durch Auskämmen des Fells mit einem Flohkamm können erwachsenen Milben mit den Hautschuppen ausgekämmt werden.
Die Behandlung muss über mehrere Wochen durchgeführt werden. Vor allem bei Hunden mit langem Fell ist es schwierig, die Milben wieder zu entfernen.
Bei einem Befall mit Ohrmilben wird der äußere Gehörgang gereinigt. Danach wird über einige Tage eine Salbe, die die Milben abtötet, in den Gehörgang eingebracht. Ist die Haut eitrig entzündet, benötigt der Hund zusätzlich zur Milbenbehandlung Antibiotika.
Herbstgrasmilben halten sich nur für einen kurzen Zeitraum auf der Haut des Hundes auf. Durch Abduschen des Fells direkt nach jedem Spaziergang werden die Milben von der Hautoberfläche entfernt.
Da die Milben sehr ansteckend sind, müssen immer auch die Liegeflächen bei hohen Temperaturen gewaschen und desinfiziert werden. Hier finden Sie eine umfassende Anleitung: Bekämpfung von parasitischen Milben bei Hunden und Katzen - ESCCAP- Empfehlung
Wann muss der Hund zum Tierarzt?
Bei dem Auftreten von Hautveränderungen und Juckreiz sollte Ihr Hund immer von einem Tierarzt untersucht werden. Je früher die Behandlung einsetzt, umso geringer sind die möglichen Folgeschäden. Sind die Haarbälge bereits vollständig zerstört und ist die Haut chronisch verdickt, wächst das Fell eventuell nicht mehr nach.
Immer wieder auftretende Verschmutzungen des äußeren Gehörgangs müssen regelmäßig gereinigt werden. Wird ein Befall mit Ohrmilben nicht behandelt, können die Milben das Trommelfell schädigen und sich in das Mittelohr und Innenohr ausbreiten – der Hund wird taub. Außerdem können Ohrmilben Einfluss auf den Gleichgewichtssinns des Hundes haben, der dadurch ebenfalls beeinträchtigt wird.
Wie teuer ist eine Milbenentfernung?
Für die Untersuchung fallen Kosten in der Höhe von 14 bis 30 Euro an. Dazu kommen Kosten für die Untersuchung des Hautgeschabsels in einem Labor (ungefähr 20 - 30 Euro) und die notwendigen Medikamente, die die Milben abtöten (20 - 50 Euro).
Was sind wirkungsvolle Mittel gegen Hunde Milben?
Permethrin und Imidacloprid können zur Bekämpfung der Milben eingesetzt werden. Makrozyklische Lactone (Ivermectin) töten die Parasiten schnell ab. Spot-on Präparate mit Fipronil werden vor allem zum Abtöten von Ohrmilben eingesetzt.
Ein Bad mit einem Shampoo, das Chlorhexidin enthält, hilft, die Milben rascher zu entfernen. Nasenmilben werden mit Spot-on Präparaten, die Selamectin enthalten, abgetötet. Vor jeder Milbenbehandlung sollte die genaue Art der Milben bestimmt werden, damit das geeignete Mittel zum Einsatz kommt.
Gibt es Hausmittel, die gegen Milben wirken?
Durch Waschen der Haut mit Seifenwasser kann die Entfernung der Milben unterstützt werden. Als Seife kann Teerseife oder Moorseife verwendet werden.
Arnica D3 und Lachesis D4 unterstützen die Heilung der Haut. Mit Silicea wird die Bildung neuer Hautzellen unterstützt.
Kokosöl wird zwischen den Fingern verrieben und auf die Haut und das Fell aufgetragen. Dadurch wird die Haut geschmeidiger. Die darin enthaltene Laurinsäure unterstützt das Abtöten der Milben.
Ein Bad mit Lavendel und Rosmarin lindert den störenden Juckreiz und fördert die Heilung der Haut. Apfelessig unterstützt langfristig den Aufbau der natürlichen Hautbarriere.
Kolloidales Silber lindert die oberflächlichen Entzündungen auf der Haut und tötet schädliche Bakterien ab, sodass schwere Hauterkrankungen vermieden werden.
Achten Sie auch darauf, zu gesundem und nährstoffreichem Futter zu greifen, dass das Immunsystem fördert. So kann der Hund besser auf einen Befall mit Milben reagieren. Beispielweise ein artegerechtes Nassfutter oder Bio-Hundefutter.
Was ist eine milbenbedingte Demodikose?
Demodex-Milben leben auf der Haut gesunder Hunde. Kommt es zu einer starken Vermehrung der Haarbalgmilben, bricht eine Demodikose aus. Da eine Neigung zu einer Demodikose vererbt wird, sind einige Rassen für diese Erkrankung besonders anfällig:
- Shar Pei
- Mops
- englische und französische Bulldogge
- Dobermann
- Dackel
- Deutscher Schäferhund
Die Demodikose kann in verschiedenen Formen auftreten:
1. Örtliche spontane Demodikose
Die lokalisierte Demodikose ist auf abgegrenzte Bereiche begrenzt. Betroffen sind vor allem junge Hunde. An den runden, haarlosen Stellen ist die Haut gerötet und von Schuppen bedeckt. Bei 90 % der Hunde kommt es zu eines Spontanheilung, die tiermedizinisch unterstützt werden kann.
2. Örtliche iatrogene Demodikose
Wenn dem Hund Kortison injiziert oder als Salbe auf eine bestimmte Hautstelle aufgetragen wird, unterdrückt man das Immunsystem in diesem Bereich des Körpers. Die Milben können sich in der direkten Folge stärker vermehren und die Haare fallen aus. Sobald das Kortison abgebaut ist, heilt die veränderte Hautstelle ab.
3. generalisierte Demodikose
Junghunde mit einem vererbten Defekt des Immunsystems erkranken meist im Alter von 1,5 bis zwei Jahren. Die Haut ist lokal gerötet und schuppt stark, an den betroffenen Stellen fallen die Haare aus. Die Hautveränderungen beginnen am Kopf und breiten sich langsam auf den restlichen Körper und die Extremitäten aus.
Sekundäre bakterielle Infektionen verursachen einen starken Juckreiz und bergen das Risiko für schwere Entzündungen. Breiten sich die Bakterien mit dem Blut im ganzen Körper aus, schwellen die Lymphknoten an. Der Hund hat Fieber, frisst nicht mehr und leidet unter konstanter Schwäche.
Eine generalisierte Demodikose kann auch durch eine Unterdrückung des Immunsystems mit Medikamenten entstehen.
4. Pododemodikose
Die Haut ist vor allem an den Pfoten geschwollen. Jede Berührung der Pfoten ist schmerzhaft. An einer Pododemodikose erkranken vor allem West Highland White Terrier, Bobtails und Doggen.
Welche Demodex-Milben außer Demodex canis können noch eine Demodikose hervorrufen?
Auf der Haut von Hunden parasitieren auch Demodex cornei und Demodex injai. Die Haut ist gerötet und schuppt. Der Hund leidet unter einem deutlichen Juckreiz, der zu konstantem Kratzen führen kann.
Da die Haut versucht, die Schuppenbildung mit einer verstärkten Talgproduktion zu reduzieren, wirkt vor allem der Rücken des Tieres sehr fettig. Meist zeigt auch das Fell Veränderungen und wirkt stumpf und schütter.
Wie schütze ich meinen Hund vor äußeren und inneren Befällen?
Parasiten sind für den Hund nicht nur lästig, sie können auch Erkrankungen verursachen. Um einen Befall mit Milben beim Hund zu vermeiden, werden vom Tierarzt Spot-on Präparate zwischen den Schulterblättern und am Schwanzansatz aufgetragen. Die Präparate schützen den Hund gleichzeitig auch vor Flöhen und Zecken. Alternativ kann man die Vorbeugung auch mit natürlichen Mitteln in Erwägung ziehen.
Um eine Infektion zu vermeiden, sollte kein direkter Kontakt mit erkrankten Hunden bestehen. Hunde, die an der erblichen Form der Demodikose erkrankt sind, müssen von der Zucht ausgeschlossen werden und sollten im akuten Fall einem Tierarzt vorgestellt werden.
Fazit
Milben sind auf der ganzen Welt verbreitet. Obwohl die Parasiten keine Krankheiten übertragen, können die Milben beim Hund unangenehme Folgen haben. Dauernder Verlust des schützenden Haarkleides oder Taubheit sind mögliche Folgen eines andauernden Milbenbefalls.
Da einige der Milben auch für Menschen ansteckend sind, ist es wichtig, einen Befall mit den Parasiten vorbeugend zu bekämpfen. Durch tiergerechtes Futter und Spot-on Präparate oder natürlichen Alternativen kann das Risiko eine Milbenbefalls verringert werden.