Bei vielen Hunden mit weißem oder sehr hellem Fell bilden sich im Laufe der Zeit rötliche oder rot-braune Verfärbungen rund um das Auge herum, in anderen Fällen auch um das Maul, an den Pfoten oder im Genitalbereich – die sogenannten Tränenflecken.
Insbesondere Malteser haben dieses Problem des Öfteren. Einige Menschen suchen die Ursache für diese Verfärbungen des Fells bei einer Krankheit oder mangelnder Pflege. Das ist allerdings nur sehr bedingt richtig.
Stattdessen gibt es inzwischen nachvollziehbare Theorien, die Faktoren wie Stress und falsche Ernährung als Ursache für Tränenflecken betrachten. Vor allem häufiges Füttern von Huhn scheint einen maßgeblichen Einfluss auf die Bildung von Tränenflecken zu nehmen.
Wie entstehen Tränenflecken?
Grundsätzlich ist es ganz normal, dass die Tränendrüsen beim Hund einen Tränenfilm produzieren. Dieser ist notwendig, um die Augen dauerhaft feucht zu halten und in regelmäßigen Abständen von Staub, Pollen, Abgasen und anderen Umweltfaktoren zu reinigen. Gleichzeitig sorgt der Tränenfilm im Auge des Tieres für einen besonderen Schutz, da durch die regelmäßige Reinigung Infektionen verhindert werden.
In der Tränenflüssigkeit finden sich viele wichtige Vitamine, die das Auge benötigt. Auch Sauerstoff ist in der Tränenflüssigkeit enthalten, um das Auge auch von außen optimal zu versorgen. Mit jedem Schlag des Augenlids verteilt sich die Tränenflüssigkeit im Auge. Tatsächlich befeuchtet die Tränenflüssigkeit jedoch nicht nur die Augen, sondern auch die Schleimhaut der Nase.
Farbstoffe in der Tränenflüssigkeit
In der Tränenflüssigkeit können bestimmte Farbstoffe vorkommen, das sogenannte Porphyrin. Darin enthalten ist unter anderem auch ein Blutfarbstoff, der durch den Abbau der Zellen in den Körper gelangt. Hauptsächlich wird dieser Abbaustoff durch den Kot ausgeschieden, geringe Mengen können jedoch auch in den Speichel und in die Tränenflüssigkeit des Vierbeiners gelangen.
Auf diese Weise entstehen die Verfärbungen, die auch als Tränenflecken bezeichnet werden. Es handelt sich dabei nicht in erster Linie um ein gesundheitliches Problem, die Tränenflecken werden nur optisch als störend wahrgenommen.
Dennoch gibt es für die übermäßige Produktion von Tränenflüssigkeit oder den darin enthaltenen Farbstoffen eine Ursache, die genauer untersucht werden sollte.
Auslöser und Faktoren von zu viel Tränenflüssigkeit
Einige Hunde produzieren aufgrund gesundheitlicher oder genetischer Faktoren übermäßig viel Tränenflüssigkeit, aber auch der falsche Abfluss dieser Flüssigkeiten kann Tränenflecken begünstigen.
Bei einem gesunden Vierbeiner wird die Tränenflüssigkeit über die Tränen-Nasen-Kanäle abgeführt. Ist dieser zu eng, beispielsweise aufgrund einer Verstopfung der Kanäle oder einer anatomischen Fehlbildung der Tränen-Nasen-Kanäle, fließt die Flüssigkeit stattdessen über das Auge ab und erscheint hier als Tränenfleck.
Kurzzeitig stellt dies kein Problem dar, langfristig können die Salze, die in der Tränenflüssigkeit enthalten sind, jedoch die Haut reizen und zu dauerhaften Entzündungen bis hin zur Bildung von Ekzemen führen.
Außerdem kommen noch weitere Faktoren für eine verstärkte Tränenbildung in Frage:
- Augenentzündungen
- Eingewachsene Wimpern
- Verletzungen am Auge
- Angeborene Fehlstellungen und Verengungen im Augen- und Nasenbereich
Ursachen für die Bildung von Tränenflecken
Eine weitere Ursache, die Tränenflecken begünstigen kann, ist vermehrter Juckreiz. Auch hier kommen unterschiedlichste Faktoren in Frage, die den vermehrten Juckreiz begünstigen können:
- Allergien, zum Beispiel gegen bestimmte Futtermittel und Umweltstoffe
- Bakterielle Infektionen
- Pilzerkrankungen
- Parasitenbefall durch Flöhe, Milben, Grasmilben etc.
Insbesondere Futtermittelallergien und schädliche Inhaltsstoffe im Futter spielen eine immer größere Rolle. Bei den Produzenten steht meist der eigene Gewinn statt echter Mehrwert für den Hund im Vordergrund.
Die Darmflora als häufige Ursache für Tränenflecken
Die Darmflora wirkt sich auf die gesamte Gesundheit des Hundes aus. Der Darm hat die Aufgabe, Nährstoffe aus der Nahrung zu extrahieren und diese dem Körper zuzuführen. Ein beträchtlicher Teil des Immunsystems wird unmittelbar im Darm gebildet.
Entsteht hier ein Ungleichgewicht, kann dies zu vielen Erkrankungen führen – auch zu Tränenflecken. Ursache dafür ist vermutlich eine Veränderung des körpereigenen pH-Werts und einer damit einhergehenden Übersäuerung des Körpers.
Um dauerhaft Tränenflecken zu mindern oder ganz zu vermeiden, sollte daher die Darmflora des Hundes aufgebaut und gestärkt werden.
Die Darmflora aufbauen
Hier 2 Produkte als Beispiel, Sie können auch jedes andere Darmaufbaumittel nehmen:
Power-Darm und Augenrein.
Power-Darm wurde speziell auf die Bedürfnisse des Hundedarms angepasst und dient der natürlichen Vermehrung von gesunden Darmbakterien, die bei einer starken Darmbelastung nur in unzureichender Menge vorhanden sind. Auf diese Weise wird nicht nur die Darmflora des Hundes gestärkt, sondern auch das ganze Immunsystem.
Speziell bei Tränenflecken ist auch Augenrein eine gute Wahl. Hier sind unterschiedliche Kräuter enthalten, die den pH-Wert des Körpers regulieren, sodass die Tränenflüssigkeit weniger säuerlich ist. Außerdem enthält dieser Wirkstoff einige Kräuter, die entzündungshemmend wirken und damit auch den Folgen der übermäßigen Tränenbildung vorbeugen.
Wichtig: Gemäß der uns zur Verfügung gestellten Unterlagen helfen die Mittel nur in Verbindung mit einer artgerechten Ernährung durch hochwertiges Nassfutter oder BARF. Nicht mit Trockenfutter - wer noch Trockenfutter füttert, sollte ggf. folgenden Artikel lesen: Trockenfutter ist schädlich
Wurmkuren sollen den Aufbau einer gesunden Darmflora negativ beeinflussen. Fangen Sie mit der Darmaufbaukur am besten nach einer Wurmkur an oder nehmen Sie in den nächsten 3 Monaten keine vor, außer es liegt ein tatsächlicher Wurmbefall vor.
Welchen Einfluss hat Huhn auf Tränenflecken?
In den letzten Jahren haben einige Tierhalter das Füttern von Huhn als Ursache für Tränenflecken benannt. Eine Futterumstellung führte dazu, dass die Tränenflecken deutlich weniger wurden oder ganz zurückgingen.
Wäre Hühnerfleisch generell der Verursacher von Tränenflecken, wären jedoch deutlich mehr Hunde betroffen. Naheliegender ist es daher, dass nicht das Fressen von Huhn die Tränenflecken auslöst, sondern viel mehr die Qualität des Futters eine Rolle spielt.
Haltung der Hühner als Ursache
Insbesondere Hühner werden oft in der Massentierhaltung unter katastrophalen Bedingungen gehalten. Damit trotz der damit einhergehenden, unhygienischen Zustände keine Krankheiten entstehen, erhalten die Hühner vor der Schlachtung zahlreiche Impfungen, Wurmkuren, Antibiotika und viele weitere Medikamente.
Dazu kommt der tägliche Stress, der in den viel zu engen Käfigen unausweichlich ist. Auch das Futter, das meist aus Mais oder Soja besteht, deckt nicht den vollständigen Nährstoffbedarf der Hühner und dient primär der Mast, um möglichst viel Gewinn machen zu können.
All diese Faktoren wirken sich negativ auf die Qualität des Fleisches aus. Bei der Schlachtung verbleiben all diese Schadstoffe im Huhn, sodass auch das Hundefutter im Anschluss damit durchzogen ist. Diese Schadstoffe greifen die Darmflora des Hundes an und bringen die Balance durcheinander.
Angereichert mit zusätzlichen Geschmacksverstärkern, Konservierungsmitteln, Farbstoffen und anderen künstlichen Zusätzen wirkt sich das Hundefutter noch schädlicher auf den Vierbeiner aus.
Die Konsequenz: Bei der Fütterung sollte man auf hochwertige Futtermittel achten, wenn der Hund unter stark ausgeprägten Tränenflecken leidet. Hier bietet sich vor allem Bio-Hundefutter oder Hundefutter in Lebensmittelqualität an.
Was es beim Hundefutter zu beachten gilt, um Tränenflecken zu vermeiden
Damit Tränenflecken langfristig vermieden werden können, spielen unterschiedliche Faktoren beim Futter eine Rolle:
- Qualität: Achten Sie darauf, hochwertiges Hundefutter in Lebensmittelqualität oder Bio-Hundefutter zu kaufen, damit der Hund so wenig Schadstoffe wie möglich zu sich nimmt und die Darmflora ihre natürliche Balance beibehält
- Getreideanteil: Der Getreideanteil im Hundefutter sollte möglichst niedrig sein, im besten Fall ist das Hundefutter glutenfrei.
- Proteinquellen: Achten Sie darauf, dass das Hundefutter maximal 1-2 unterschiedliche Quellen für Protein enthält. Zu viele unterschiedliche Proteinquellen können vom Körper nur unter zusätzlicher Anstrengung verarbeitet und resorbiert werden.
- Fleischanteil: Hunde benötigen für eine vollwertige und gesunde Ernährung einen hohen Fleischanteil im Hundefutter, der mindestens bei 70-80 % liegen sollte. Achten Sie dabei auch auf die Qualität des Fleisches.
- Nährstoffe: Ein gutes Alleinfuttermittel für Hunde sollte den gesamten Nährstoffbedarf des Tieres abdecken.
- Herkunft: In der EU sind die Auflagen für die Tierhaltung im Vergleich zum internationalen Ausland sehr hoch. Dennoch wird das Fleisch für Hundefutter oft aus dem nichteuropäischen Ausland importiert, da es sehr günstig ist. Achten Sie bei der Wahl des Futtermittels auf die Herkunft der Inhaltsstoffe.
Zusätzlich können Sie die tägliche Ernährung Ihres Hundes noch mit vielen Hilfsmittel ergänzen, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Dadurch können sich Tränenflecken deutlich lindern oder ganz verschwinden.
Hier bietet sich zum Beispiel Bierhefe an, die sich sehr positiv auf die Gesundheit des Darms auswirkt. Auch verschiedene Algen, die dem Futter zugesetzt werden können, eignen sich ideal als Unterstützung für den Darm. Auch bei Leckerlies sollten Sie darauf achten, dass diese den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen.
Weitere Tipps, um Tränenflecken zu verhindern
Um Tränenflecken nachhaltig zu behandeln, ist der Aufbau der Darmflora unabkömmlich. Dennoch können Sie mit wenigen Handgriffen täglich kleine Verbesserungen erzielen. Wir haben einen Artikel zum Thema: Nahrungsmittel für den Aufbau der Darmflora
Insbesondere bei langhaarigen Hunden, die unter Tränenflecken leiden, sollte regelmäßig das Fell um die Augenpartie herum so zurechtgestutzt werden, dass die Haare nicht im Auge hängen.
Kontraproduktiv dagegen ist es, wenn Sie die Haare mit einem Haargummi oder einer Haarspange zurückzubinden. Hierbei wird das gesamte Gewebe um die Augenpartie herum gestresst, sodass Keime leichter in die Augen eindringen und Augenentzündungen auslösen können.
Auch die tägliche Reinigung der Augenpartie ist sinnvoll, wenn der Hund vermehrt Tränenflüssigkeit bildet. Dafür eignet sich ein weiches Tuch, das nicht zum Fusseln neigt und etwas lauwarmes Wasser. Damit lassen sich Staub, Haare, Pollen oder andere Stoffe aus der Umwelt schnell und effektiv entfernen.
Achten Sie bei der Reinigung der Augen darauf, dass Sie nur von innen nach außen reiben, um die Schmutzpartikel nicht noch weiter ins Auge zu transportieren. Eventuell vorhandene Krusten sollten Sie nicht grob entfernen, sondern zunächst leicht aufweichen, um sie dann mit dem Tuch vorsichtig zu entfernen.
Andernfalls kann es zu Verletzungen am Auge kommen, die wiederum Infektionen begünstigen. Verwenden Sie außerdem für jedes Auge ein eigenes Tuch, damit Sie Keime und Verunreinigungen nicht von einer Seite auf die andere tragen.
Malteser – besonders anfällig für Tränenflecken
Wer sich intensiv mit dem Thema Tränenflecken auseinandersetzt, wird rasch feststellen, dass vor allem Malteser von dieser Erkrankung betroffen sind. Das hat gleich mehrere Gründe: Die Augen der Malteser sind im Vergleich zum Körper sehr groß, was sie aufgrund des süßen Erscheinungsbildes bei Hundehaltern besonders beliebt macht.
Gleichzeitig bieten die Augen dadurch aber eine erhebliche Angriffsfläche, die sehr anfällig für Verunreinigungen, Entzündungen, Staub und andere Umweltfaktoren ist.
Dazu kommt die Tatsache, dass die meisten Malteser langes Fell haben. Die feinen Haare hängen häufig bis in die Augen des Tieres und verursachen hier Reizungen und Rötungen. Außerdem können über das Fell eventuelle Krankheitserreger leichter ins Auge gelangen.
Durch beide Faktoren wird der Tränenfluss des Auges angeregt, aber auch Rötungen, trockene Augen oder immer wiederkehrende Bindehautentzündungen sind eine mögliche Konsequenz. Es ist daher bei vorbelasteten Rassen wie dem Malteser besonders wichtig, die Augen regelmäßig zu kontrollieren und nach den Ursachen für Tränenflecken zu suchen, wenn diese immer wiederkehrend entstehen.
Fazit – Auch bei Tränenflecken gibt es Abhilfe
Woher Tränenflecken stammen ist bisher nicht abschließend geklärt, wohl aber, dass eine gesunde Darmflora und gesunde Augen das Risiko für Tränenflecken deutlich vermindern. Mit einer gesunden Ernährung, regelmäßiger Fellpflege und täglichen Augenreinigungen können Sie bereits viel Abhilfe gegen Tränenflecken schaffen.