Jeder Hundebesitzer kennt das leidige Thema, ab Temperaturen von plus 10 Grad Celsius können Zecken bereits aktiv werden. Die Blutsauger gehören zu den Spinnentieren und sind deshalb auch mit acht Beinen ausgestattet.
Da diese Parasiten auf Feuchtigkeit reagieren, ziehen sie sich bei länger anhaltendem Schönwetter zurück. Sobald es allerdings wieder regnet, verlassen sie den schützenden Unterschlupf der feuchten Laubdecke, um sich auf die Suche nach Wirten zu begeben. Dabei haben es ihnen unsere Hunde besonders angetan.
Laut Georg Duscher und seinen Kollegen vom Institut für Parasitologie, der Vienna Vetmed-Universität beißen die Zecken bei Hunden zu verschiedenen Zeiten im Jahr zu. Dabei übertragen sie unterschiedliche Erreger, die eventuell zu Krankheiten führen können. Wird ein Vierbeiner von Zecken befallen ist das lästig und nicht immer ungefährlich.
Ob Sie mit Ihrem geliebten Vierbeiner am Flussufer entlang wandern, eventuell im Stadtpark, oder auf einer Lichtung spazieren gehen, überall dort lauern auch die lästigen Parasiten. Die meisten Hunde sind neugierig und voller Tatendrang, wenn sie Gassi gehen. Sie wollen schließlich ihre Umgebung erschnüffeln. Und sobald sie ihre empfindlichen Nasen in den Boden stecken, kann es zum Zeckenbefall kommen.
Bei massiven Befall könnte dies für ihren Hund durchaus zu einem Problem werden. Die größere Gefahr geht allerdings von den Krankheitserregern aus, die von diesen Blutsaugern auf Ihren besten Freund übertragen werden können.
Deshalb ist es notwendig, dass Sie als Hundebesitzer Vorsorge treffen. Dabei müssen Sie nicht gleich zu Chemiekeulen greifen, im Gegenteil, ein jeder Hundehalter sollte bestrebt sein, chemische Wirkstoffe so gut als möglich von seinem Tier fernzuhalten.
An welchen Stellen werden Hunde von den Blutsaugern gebissen?
Sehr oft beißen die Blutsauger den Vierbeiner bereits an Ort und Stelle. Daher werden die Tiere zum Großteil am Kopf befallen. Aber auch vor dem Bauch und den Beinen und dem Rücken machen sie nicht Halt. Es ist wichtig, dass Sie den Hund nach jedem Spaziergang sorgfältig absuchen, denn sehr oft krabbeln die Zecken auch nur durch das Fell ohne sich festzusaugen.
Bei der Suche kann durchaus auch ein Flohkamm zu Hilfe genommen werden. Je schneller Sie Ihren Vierbeiner von den Parasiten befreien, desto geringer ist die Gefahr der Übertragung von gefährlichen Erregern. Es dauert bei den meisten Krankheitserregern 16 Stunden bis zu einem Tag, bis sie auf das Tier übergehen. Zu den bekanntesten Zecken gehört der gemeine Holzbock, dieser Blutsauger ist als Überträger von Borreliose und auch von Meningoenzephalitis (FSM) bekannt.
Risikogebiete:
Der gemeine Holzbock ist vor allem in Süddeutschland anzutreffen. Dort wie beinahe auch in allen Regionen in Österreich und in 30 weiteren Ländern im europäischen Raum ist das Risiko einer Ansteckung mit Borreliose und FSM dementsprechend hoch. Da die Hunde die Zecken häufig mit nach Hause bringen, sind auch ihre Besitzer gefährdet, sollten sie die Parasiten nicht gleich bemerken und entfernen.
Der Wirt wird durch das Hallersches Organ aufgespürt
Die Zecken halten sich im Gras, in Gärten, in Wäldern und auch in Parks oder im Gebüsch versteckt auf. Besonders hervorzuheben ist, dass sie im Notfall auch mehrere Jahre durchhalten können, ohne einen Wirt zu finden, der sie ernährt. Ist ein "Opfer" in ihrer Nähe, so wird es durch das Hallersches Organ aufgespürt. Sobald der Wirt, Hunde sind besondere Favoriten, gefunden ist, krabbeln die kleinen Biester zum Kopf der Vierbeiner, oder zu warmen Stellen am Körper.
Da die Zecken (es stechen nur die weiblichen Tiere, männliche brauchen kein Blut), eine Weile brauchen um eine Stelle zu finden an der sie zubeißen, funktionieren herkömmliche Zeckenschutzmittel nicht wirklich. So kommt es, dass Ihr Hund die Parasiten mit ins Wohnzimmer bringt. Dort fallen, die Blutsauger, welche noch nicht zugebissen haben auf den Teppich, die Couch und ins Hundekörbchen.
Beim Hallerschen Organ handelt es sich um ein spezielles Riechorgan. Es reagiert auf Verbindungen, wie Ammoniak, Kohlendioxid, aber auch auf Milchsäure, sowie auf Buttersäure. Sobald diese Stoffe erhöht sind, ist das ein Hinweis darauf, dass die Lebensweise Ihres Hundes nicht gerade gesund ist. Wenn Sie jetzt eine Chemiekeule zum Zeckenschutz einsetzen, kann der Schuss durchaus nach hinten losgehen, da Sie das Immunsystem des Tieres noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen.
Ein wirksamer Zeckenschutz für den Hund ist eine natürliche Lebensweise
Neben pflanzlichem Zeckenschutz für Hunde, ist auch eine ausgeglichene Lebensart des Hundes eine gute Voraussetzung, dass Ihr Tier weitgehend von den Parasiten verschont bleibt. Dabei geht es auch darum, chemische Giftstoffe so weit als möglich von dem Vierbeiner fernzuhalten. Wurmkuren oder Impfungen sind nur dann vorzunehmen, wenn eine Notwendigkeit besteht.
Verwöhnen Sie Ihren besten Freund mit Hundefutter, die seinen Nährstoffbedarf sehr gut abdeckt. Zudem kann die Zugabe von Bierhefe seinen Säure-Basen-Haushalt ausgleichen und für einen Zeckenschutz sorgen. Hundefutter-Produzenten werben manchmal mit speziellem Hundefutter gegen Zecken. Einen sogenannten "Zeckensnack" gibt es nicht beziehungsweise ist dieser noch nicht vollständig erforscht. Aus diesem Grund ist der Begriff "Zeckensnack" oder "Anti-Zeckensnack"verboten - im Sinne von unzulässig.
Es gibt zahlreiche natürliche Wirkstoffe um die Parasiten von den Hunden abzuwehren. Dabei handelt es sich um natürliche Substanzen, die auf das Fell der Tiere aufgetragen werden. Anderen Präparate wiederum, werden in kleinen Mengen dem Futter beigemengt.
Natürliche Zeckenabwehr: Kokosöl
Wenn sie Ihren Vierbeiner auf ganz natürliche Weise gegen die Parasiten wappnen wollen, dann greifen Sie zu Kokosöl. Das Geheimnis liegt am Laurinsäuregehalt dieser Produkte. Bei Labortests der Fach-Uni Berlin zeigte sich, dass sich tatsächlich zwischen 81- und 100 Prozent der Blutsauger mit einer Lösung von nur 10 Prozent abschrecken lassen.
Für den Schutz wird das Fell Ihres Hundes mit etwas Kokosöl eingerieben. Achten Sie dabei besonders auf den Kopf des Tieres, sowie auf die Ohren. Das natürliche Mittel wird einmal am Tag aufgetragen. Einige Tierhalter schwören zudem auf die Verabreichung von einem Teelöffel Kokosöl pro Tag mit dem Futter.
TIPP: Da Kokosöl keinerlei schädliche Nebenwirkungen hat, können Sie sogar kleine Hunde mit dem Öl einreiben.
Schwarzkümmelöl oder Knoblauch zur Abwehr
Um lästigen Zeckenbefall zu verhindern, werden je nach Größe des Tieres zwischen acht und zehn Tropfen ins Hundefutter gemischt. Beim Hund sind keinerlei Nebenwirkungen zu befürchten, allerdings sollte die Dosis nicht überschritten werden. Sie können auch ätherische Öle von Lavendel, Nelken, oder Eukalyptus einsetzen.
Für eine Sprühmischung werden diese Öle verdünnt und Ihr Vierbeiner vor jedem Gassi gehen eingesprüht. Die Anwendung von Knoblauch zur Zeckenabwehr ist umstritten, allerdings ist die Zugabe von einer halben Knoblauchzehe bei kleinen Tieren und einer Zehe für große Hunde, zwei bis drei Mal in der Woche ungefährlich. Auch Bierhefe hat dank der enthaltenen B-Vitamine eine Zecken abwehrende Wirkung.
Wer also seinen Vierbeiner vor chemischen Substanzen schützen will, hat eine große Auswahl an natürlichen Präparaten zu denen ergreifen kann.
TIPP: Schwarzkümmelöl eignet sich nicht für Katzen, ihnen fehlt das nötige Enzym zum Abbau von ätherischen Ölen.
Fertige Anti Zeckenmittel auf Naturbasis
Wem die oben genannten beispiele der natürlichen Zeckenabwehr nicht zusagen, kann auch auf fertige naturbelassene Produkte zurückgreifen. Beispielsweise das natürliche Zeckenschutzmittel Ani-Zeck von Anifit. Das kurze einsprühen mit dem Mittel aus verschiedenen ätherischen Ölen vermeidet bzw. reduziert den Befall mit Zecken. So vermeidet man die Belastung des Hundes durch chemische Präparate.
Die Zecke nur mit einer speziellen Zeckenzange oder einer Zeckenkarte entfernen
Wurde Ihr Hund von einer Zecke gebissen, dann rücken Sie ihr mit einer speziellen Zeckenzange oder einer Zeckenkarte zu Leibe. Setzen Sie auf keinen Fall Öle, Lacke oder Kleber ein. Je schneller Sie arbeiten, desto größer ist die Aussicht, dass keine Krankheitserreger übertragen werden. Die Erreger brauchen bis zu 24 Stunden um in den Blutkreislauf Ihres Hundes zu gelangen und sich dort auszubreiten.
Sie müssen die Zecke mitsamt ihrem Stechwerkzeug aus Ihrem Vierbeiner entfernen. Den Parasiten dabei auf keinen Fall quetschen. Packen Sie mit der Zeckenzange unmittelbar über der Haut des Hundes beherzt zu und ziehen dabei den Blutsauger langsam heraus. Hinterher sollten Sie die wunde Stelle mit etwas Alkohol desinfizieren. Schwillt die Einstichstelle an, oder können Sie die Zecke nicht entfernen, zögern Sie nicht und suchen Sie einen Tierarzt auf.
Gerade bei Hunderassen mit langen Fell kann die Suche nach den Zecken besser verlaufen, wenn man den Hund zum Sommer hin scheren lässt. Ggf. kann es auch sinnvoll sein das Scheren selbst zu lernen.
Borreliose bei Hunden
Hunde erkranken wesentlich seltener an Borreliose als Menschen oder Katzen. Ungefähr 95 Prozent der Hunde besitzen Antikörper gegenüber Borrelien. Sie verfügen wahrscheinlich über eine ähnliche genetische Resistenz wie sie Wildtiere haben.
Das geht sogar so weit, dass das Immunsystem der Hunde häufig mit einer Infektion fertig wird. Daraus ist ersichtlich, dass nicht immer gleich zu chemischen Substanzen, die noch dazu meist toxisch sind, gegriffen werden muss.
Gerne können Sie uns Ihre Erfahrungen mit diversen Zeckenmitteln in den Kommentaren mitteilen.