Hundefutter speziell für Welpen gibt es aus gutem Grund: Die jungen Hunde befinden sich im Wachstum und müssen Körpermasse aufbauen. Außerdem ist ihr Bewegungsdrang häufig noch deutlich ausgeprägter als bei älteren Hunden – Spielen, Toben und Rennen braucht entsprechend Energie.
Auch Proteine und Mikronährstoffe wie Zink, Calcium, Phosphor, Kupfer, Jod und die Vitamine A und D werden vermehrt verbraucht, da Muskeln und Knochen noch wachsen. Noch speziellere Bedürfnisse haben Riesenrassen, bei denen ein schonendes Wachstum angestrebt werden sollte.
Eine „Überfütterung“ ist mit Welpenfutter per se nicht zu befürchten – vorausgesetzt natürlich, die Fütterungsempfehlung wird beachtet (bei Angabe einer Tagesgesamtmenge ist diese natürlich durch die Anzahl der Tagesrationen zu teilen). Wer darüber hinaus das Gewicht der Welpen im Blick behält und gegebenenfalls die Futtermenge entsprechend korrigiert, muss sich hier keine Sorgen machen. Einige Hersteller trennen in Puppy- und Junior-Versionen – auch das kann sinnvoll sein, da hier der unterschiedliche Bedarf noch mal spezifischer abgebildet wird.
Nassfutter ist für die Welpenfütterung generell mehr geeignet als Trockenfutter. Natürlich ist ein sehr hochwertiges Trockenfutter gegebenenfalls besser als ein minderwertiges Nassfutter mit schlechter Deklaration und hohem Anteil an Füllstoffen. Durch seine Beschaffenheit und Zubereitung bringt Nassfutter aber insbesondere für Welpen Vorteile mit.
Nassfutter wird häufig besser vertragen, da es mehr Feuchtigkeit als Trockenfutter enthält. Ein tendenziell höherer Fleischanteil als bei entsprechenden Trockenfuttersorten ist gerade bei einem Welpenfutter von Vorteil. Dadurch wird sichergestellt, dass die für die jungen Hunde so wichtigen tierischen Proteine aus einer besonders leicht verfügbaren und gut verdaulichen Quelle stammen. Außerdem ist der Herstellungsprozess schonender, sodass die Nährstoffe besser erhalten bleiben.
Konservierungsstoffe oder potentiell allergieauslösende Zusätze wie Kräuter sind im Nassfutter aufgrund des Fertigungsprozesses in aller Regel überflüssig. Natürlich ist hier trotzdem ein Blick aufs Zutatenetikett wichtig, da „gesund“ klingende Kräuter mitunter gerne rein aus Marketinggründen oder zur „Verdauungsoptimierung“ beigemischt werden.
Bei einem gesunden Welpen ist dies aber nicht nötig, und andernfalls sollten gesundheitliche Probleme nach Rücksprache mit dem Tierarzt gelöst werden und nicht durch ein paar Kräuter im Hauptfutter.
Das oft preisgünstigere Trockenfutter ist für die Welpenfütterung weniger gut geeignet, da es häufig zu wenig Fleisch und dafür viel Getreide, Tiermehl oder andere ungünstige Füllstoffe enthält. Welpen verfügen noch kaum über Verdauungsenzyme zum Stärkeabbau, wodurch durch Getreide oder andere Stärketräger gestreckte Trockenfuttersorten weniger gut geeignet sind.
Je nach Herstellungsart wird Trockenfutter oft stark erhitzt – hier gehen wertvolle Nährstoffe verloren. Die Verdauung dauert meist länger, sodass es leichter zu Gärprozessen kommen kann. Das kann die Darmschleimhaut schädigen und zu Verdauungs- oder Immunproblemen führen. Auch für die Blasen- und Nierengesundheit ist Trockenfutter je nach Trinkverhalten des Welpen eher nachteilig.
Darüber hinaus können für den Hund überflüssige, aber aus Konservierungs- oder Akzeptanzgründen nötige Zusatzstoffe wie Aroma- und Konservierungsstoffe oder Kräuter die Verträglichkeit herabsetzen und zu Unverträglichkeiten führen. Doch auch bei Nassfutter gilt Augen auf – hier zum Teil vorhandene Zusätze wie Cassia Gum sollten ebenfalls nicht im Welpenfutter stecken.
Auch wenn einige Hunde es augenscheinlich vertragen – Trockenfutter und Nassfutter sollte grundsätzlich nicht miteinander gemischt werden, da dies zu Gärungen und Verdauungsbeschwerden führen kann.
Die jeweils benötigte Verdauungszeit ist in aller Regel unterschiedlich, sodass eine gemischte Fütterung nicht sinnvoll ist. Wer Welpen dennoch unbedingt sowohl Trocken- als auch Nassfutter füttern möchte, sollte Trockenfutter und Nassfutter jeweils in separaten Mahlzeiten füttern.
Interessanter Artikel: Trocken- oder Nassfutter füttern?
Im relativ unübersichtlichen Hundefuttermarkt kann man sich bei der Welpenfütterung an folgenden Qualitätsmerkmalen orientieren:
Falls sowohl Trocken- als auch Nassfutter gefüttert werden soll, ist es von Vorteil, wenn beides aus entsprechenden Linien eines Herstellers stammt, um optimale Akzeptanz und Verträglichkeit zu gewährleisten.
Der lokale Supermarkt ist leider selten eine geeignete Anlaufstelle für den Erwerb von hochwertigem Welpenfutter. Bereits gutes Hundefutter für ausgewachsene Hunde sucht man dort oft vergebens. Auch beim Tierarzt ist, anders als der Laie vielleicht vermuten würde, das angebotene Futter mitunter wenig geeignet. Dort tummeln sich häufig Marken, die sich auf der Packungsvorderseite groß als Lösung für alle möglichen spezifischen Anforderungen und Probleme präsentieren, beim Blick aufs kleingedruckte Zutatenetikett aber wenig bis kaum Fleisch und umso mehr Getreide und andere Füllstoffe enthalten.
Besser geeignet sind spezielle Tierbedarfsgeschäfte, die mitunter bereits eine brauchbare Auswahl anbieten. Einige Hersteller hochwertiger Hundefuttermarken setzen auch auf den Direktvertrieb. Die größte Auswahl findet sich natürlich online. Hier kann man sich in aller Ruhe informieren, Zutatenlisten durchlesen und auch auf der Hersteller-Website nach genaueren Hintergrundinfos zu Herkunft der Rohstoffe und zur Produktion stöbern.
Im Vergleich zum Einkauf im Einzelhandel spart man sich außerdem noch Zeit und Schlepperei. Zusätzlich wird bei der Zahlungsart oft mehr Flexibilität geboten. Ein weiterer Vorteil können je nach Shop oder Portal bereits veröffentliche Kundenmeinungen sein.
Die Stiftung Warentest testet zwar immer wieder Hundefutter, spezielle Welpenfutter-Tests gibt es Stand heute aber noch nicht. Generell sind die Tests der Stiftung Warentests auch kritisch zu betrachten. Häufig liegt der Schwerpunkt auf dem Gehalt bestimmter Stoffe, während Aspekte wie Verwertbarkeit, Verdaulichkeit, Deklaration oder Qualität der Zutaten zum Teil unter den Tisch fallen – dies trifft auch auf den Fleischanteil und somit die Herkunft der Proteine zu.
Nicht selten finden sich Futtersorten mit schwammigen Angaben wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ unter den Testsiegern. Auch Zusatzstoffe wie Aroma-, Farb- oder Konservierungsstoffe finden zu wenig Berücksichtigung. Interessant sind dagegen Testergebnisse mit Hinweisen auf Schadstoffgehalte (z. B. Acrylamid) oder zu hohe / zu niedrige Mengen von bestimmten Nährstoffen wie Jod oder Kalzium. Insgesamt sollte Stiftung Warentest aber eher als Ergänzung bei der Futterauswahl dienen, statt unkritisch den Testsieger zu wählen.
Der Hundefuttermarkt wird von Jahr zu Jahr schwerer überschaubar. Dies ist zum einen natürlich vorteilhaft, da dies mit einer verbesserten Auswahl einhergeht, gerade auch falls auf sehr spezifische Bedürfnisse eines individuellen Hundes Rücksicht genommen werden muss. Den Überblick dabei zu bewahren wird gerade für Laien aber zunehmend schwerer.
Darüber hinaus verschleiert so manche auf den ersten Blick gut klingende Deklaration, was tatsächlich im Welpenfutter steckt.
So manche Marke wird durch den boomenden Markt schnell aufs dem Boden gestampft, glänzt aber eher durch gut klingende, gerade angesagte Begriffe und ein schickes Etikett, statt durch qualitativ hochwertige, artgerechte Inhalte ohne unnötigen Schnickschnack oder Füllstoffe zu glänzen.
Kommt ein Welpe ins Haus, sollte natürlich erst mal das beim Züchter bisher gewohnte Futter weiter gegeben werden. Die Umstellung an die neue Situation ist für den jungen Hund stressig genug, und abrupte, egal wie gut gemeinte Futterumstellungen führen in den allermeisten Fällen nur zu Verdauungsproblemen, die mitunter auch recht schmerzhaft sein können.
Hat sich der Welpe nach einigen Tagen gut eingelebt, kann die Futterumstellung langsam in Angriff genommen werden. In den ersten beiden Tagen kann ein Viertel des bisherigen Futters durch das neue Futter ersetzt werden. Wird das gut vertragen, kann in den nächsten beiden Tagen das alte und das neue Futter jeweils zur Hälfte verabreicht werden. Anschließend wird zwei Tage lang ein Viertel altes und drei Viertel neues Futter gefüttert, sodass nach einer Woche dann durchgehend das neue Futter verwendet werden kann.
Welpenfutter bzw. Juniorfutter sollte solange gefüttert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Kleinere und mittelgroße Rassen können mit einem Jahr allmählich auf die entsprechende Herstellersorte für erwachsene Hunde umgestellt werden. Bei größeren Rassen sollte dies erst mit etwa 18 Monaten erfolgen, bei Riesenrassen je nachdem erst im Alter von 2 Jahren. Wer sich unsicher ist, sollte sich hier mit Tierarzt oder Hundefutterberater besprechen.
Es gibt auch hochwertige Nassfutter, bei denen durch die Qualität kein Unterschied zwischen Welpen- und Adult Hundefutter gemacht werden muss.
Der Verdauungsapparat eines Welpen ist noch nicht auf größere Futtermengen ausgelegt. Am besten wird der junge Hund in der ersten Woche in etwa zu den Fütterungszeiten wie bisher beim Hundezüchter gefüttert. Ist der Welpe feste Fütterungszeiten gewohnt, steigt kurz vorher die Produktion der Verdauungssäfte an, sodass das Futter schneller und besser verdaut werden kann.
Anfangs sind vier Mahlzeiten pro Tag von Vorteil. Ist der Welpe ein halbes Jahr alt, kann auf drei Futterrationen pro Tag umgestellt werden.
Bei kleineren und mittelgroßen Rassen reicht ab etwa einem Jahr, also nach Abschluss der Wachstumsphase, eine Mahlzeit am Tag aus, auch wenn hier zwei Mahlzeiten pro Tag grundsätzlich ebenfalls von Vorteil sein können. Bei größeren Rassen sollten es definitiv zwei Mahlzeiten pro Tag sein, und Riesenrassen profitieren sehr davon, wenn die Tagesration auf drei Portionen verteilt wird.
Generell wichtig: die Packungsangabe genau lesen. Manche Hersteller geben die Zahl der Rationen pro Tag an, die meisten aber verwenden die Angabe der Tagesration. Diese ist natürlich durch die Anzahl der Futterportionen zu teilen – wird aus Versehen die Tagesration mehrmals täglich gefüttert, ist das durch die zu schnelle Zunahme und portionsweise zu große Menge sehr nachteilig für den Welpen.